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"Grünes Licht vom Tierarzt - und nun?"

Weshalb Reha- und Aufbaut-Training für Pferde so wichtig ist

Vielleicht kennt ihr das: Euer Pferd hatte mal wieder Pech – Hufgeschwür, Ballentritt, Sehne angeschlagen oder einen dicken Knochen weil der Weidekumpel einfach mal schlechte Laune hatte. Na Mahlzeit!
Das Ergebnis ist meist dasselbe– tierärztlich verordnete Zwangspause, wenn´s gut läuft nur für ein paar Tage, ansonsten ist auch schnell mal wochenlang Schongang oder gar völlige Ruhigstellung angesagt, damit alles gut heilen kann.

Angelaufene Hinterhand beim PferdIhr fiebert dem Tag entgegen wo es endlich wieder los gehen kann mit Reiten - „Grünes Licht“ vom Tierarzt für die Wiederaufnahme des Trainings. Juhuu – endlich!!! „Moderat starten“ lautet häufig noch der Rat des Veterinärs, „nicht zu viel um nicht direkt zu überlasten“.
In die (Vor-)Freude wieder reiten zu dürfen mischt sich – zumindest bei mir – dann zudem immer schnell Zweifel „wie viel Belastung ist am Anfang ok, was ist zu viel?“
Doch auch wenn ihr Euer Pferd direkt uneingeschränkt arbeiten dürft – so wirklich „wie vorher“ fühlt es sich in der Regel ja nicht an. Meist eher spannig, staksig – alle hart erarbeitet Geschmeidigkeit dahin.


In beiden Fällen drängt sich die gleiche Frage auf:
Wie kann ich meinem Pferd den Wiedereinstieg ins Training erleichtern?
Es bewegen und trainieren ohne eine Überbelastung zu riskieren? Nun – so pauschal lässt sich dies leider nicht beantworten. Es hängt immer von mehreren Faktoren ab, die jeden Fall individuell machen: Wie schwer und welcher art war die Erkrankung / Verletzung? Wie hoch ist die Gefahr eines „Rückfalls“ in der Reha-Phase (z.B. erneute Sehnenprobleme bei wiederholter Überlastung) oder ist es zu Trainingsbeginn bereits vollständig ausgeheilt? Wie alt ist mein Pferd und welchen Trainingszustand hatte es vor der Pause? Wie lange war die Zwangspause (nur ein paar Tage oder mehrere Wochen)? Musste völlig auf Bewegung verzichtet werden (Boxenruhe) oder war nur Reiten tabu?
Pauschal lässt sich sagen – je schwerer oder langwieriger die Erkrankung oder Verletzung, je länger die (Zwangs-)Pause, umso mehr Zeit muss auch für das Reha- und Aufbau-Training einkalkuliert werden bis Pferd wieder seine volle Leistungsfähigkeit und Fitness erreicht hat.

Dieser Richtwert gilt im übrigen grundsätzlich auch für längere Winter- und Trainingspausen. Auch hier benötigt es Zeit und ein systematisches Aufbau-Training um zur ursprünglichen Belastbarkeit und Fitness zurück zu kehren.

Weshalb ist das so?

HufverbandLange bewegungsarme Zeiten reduzieren die Grundkondition des Körpers, lassen Muskelmasse schwinden, und uns schneller aus der Puste kommen. Bewegungsmangel führen dazu, dass Sehnen und Muskeln weniger elastisch und dehnfähig sind, das Herz-Kreislauf-System weniger fit ist. Der ganze Organismus läuft auf „Sparflamme“.   

 Bei verletzungsbedingten Pausen kommen noch weitere, unangenehme Begleiterscheinungen dazu. Schonhaltungen verletzter Gliedmaßen (und daraus resultierende Überbelastungen der anderen Seite) verursachen Muskelverspannungen und veränderte  Bewegungsmuster.

 Faszien und Gewebe verkleben, spannen und schmerzen und auch der Zell-Stoffwechsel läuft oft auch nur schleppend, was die Reparaturarbeiten im Körper ebenfalls erschwert.     

All dies führt zu teils erheblichen „Baustellen“ mit denen Pferd und ReiterNACHdem Ok durch den Tierarzt zu kämpfen haben.
Ein normaler Reit- und Trainingsalltag ist in vielen Fällen erstmal weit entfernt...

Also was tun?

Ich glaube eine gute Herangehensweise ist es, den Partner Pferd genauso als einen Reha-Patienten zu betrachten wie einen Menschen, der nach Verletzung oder Erkrankung wieder fit werden soll.
Dieses Bild, dieses Mind-Set eines „Reha-Patienten“ hilft dabei, den Weg, den Pferd und Reiter im Aufbau-Training zusammen beschreiten müssen zu visualisieren und verständlich zu machen. Denn so groß sind die Unterschiede hierbei tatsächlich nicht.
Ein Mensch, der wieder fit und arbeitsfähig gemacht werden soll, geht – für meist mehrere Wochen in die Reha.
Die Zeit, die er für die Reha benötigt hängt ab von seinem Alter und seiner Fitness, mögliche Vorerkrankungen und vor allem der Schwere der Erkrankung und die Dauer für die er deshalb immobilisiert (idR. im Krankenhaus liegend) war.

In der Rehawerden in einem auf ihn abgestimmten Programm seine Muskelverspannungen gelöst, Beweglichkeit und Grundkondition wieder hergestellt, Kraft und Koordination systematisch aufgebaut, Bewegungsmuster neu gelernt – meist begleitet von weiteren physiotherapeutischen Maßnahmen, um in kurzer Zeit ein optimales Ergebnis zu erreichen.
So wird kontinuierlich das Trainingspensum gesteigert, die geforderte Leistung an die wiederkehrende Kraft und Fitness angepasst.

Der Grundbauplan unsere Pferde gleicht prinzipiell dem des Menschen, und auch ihrOrganismus benötigt Unterstützung bei der Rehabilitation, um seine Leistungsfähigkeit in einem überschaubarem Zeitrahmen zurück zu erlangen.

Weshalb also bei der Reha fürs Pferd anders vorgehen, als es sich beim Menschen bewährt hat?!?

Mit einem angepassten Reha- und Aufbau-Programm erleichtere ich nicht nur mir und meinem Pferd den Wiedereinstieg in einen normalen Reit- und Trainingsalltag, sondern bringe mein Pferd in die Lage, schnellstmöglich zu einer guten Fitness und Leistungsfähigkeit zurück zu kehren.

Balance-Pads zur Koordinationsschulung Ein gutes Aufbau-Programm sollte auf jeden Fall folgende Aspekte berücksichtigen:
- systematischer, an die speziellen Erfordernisse des einzelnen Pferdes angepasster Trainingsaufbau
- aufbauendes Training des Herz-Kreislauf-Systems
- Wiederherstellung der Muskelfitness und (Gelenk-)Beweglichkeit
- Gleichgewichts- und Gangschulung
- angepasstes Kraft- und Koordinationstraining
- Muskel- und Bindegewebspflege
- Stärkung des (Zell-)Stoffwechsels


Neben den rein körperlichen Aspekten ist auch die Stärkung der mentalen Fitnessbeim Pferd ein Faktor, der nicht aus den Augen verloren gehen sollte – denn nur mental fitte Pferde können ihre körperlichen Fähigkeiten auf den Punkt abrufen und Leistung zeigen wenn sie gefordert ist.

Ich finde, mit einem guten Plan für die Zeit der Rehabilitation kann man auch dem lang ersehnte Ende der Zwangspause ein gutes Stück gelassener entgegen sehen.

Du möchtestUnterstützung auf dem Weg zurück in den normalen Trainingsalltag? Bist unsicher, wie Du das Aufbau- oder Reha-Training für Dein Pferd am besten gestalten solltest?

Gerne unterstütze ich Dich dabei, die Fitness Deines Pferdes zu verbessern und Euer Training nachhaltig gesund zu gestalten.
Als geprüfte Tierphysiotherapeutin, Trainer C und osteopathisch geschulter Sattelanpasser nach Welter-Böller kann ich Dir diese Trainingsbegleitung als Gesamtpaket „aus einer Hand“ anbieten.
Mit den verschiedenen Bausteinen meines „Equi-Fitness-System“ kann ich Dir außerdem ein maßgeschneidertes Konzept für das Reha- oder Aufbau-Training Deines Pferdes bieten – präzise auf Dich und die Bedürfnisse Deines Pferdes angepaßt.

Wenn Du Fragen hast oder Dich für meine Unterstützung bei Deinem Aufbau-Training interessierst, freue ich mich von Dir zu hören. Gerne per Tel oder email unter info@tierphysio-nottuln.de.

About the Author
Schön dass Du hier bist! Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass es Deinem Tier - und damit in gewisser Weise auch Dir - gut geht.

Dazu gehört neben einem Therapeutischen Angebot für Dein Tier speziell auch ein ansprechender Wissens-Input für Dich. Denn Wissen ist nach meiner Auffassung ein wichtiger Baustein, damit Dein Tier möglichst gesund bleibt und es ihm gut geht!
In meiner Rubrik "Tierisch Wissenswert" findest Du daher in loser Folge spannende, interessante oder auch zum Nachdenken anregende Beiträge rund um die Tiergesundheit!

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